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Erinnerung an Donatus Schneck

Da ruft ein Junge, der ein Treppengeländer hinunter rutscht: „Donatus, warte auf mich.“, dort wird Donatus von einem Mädchen aufgefordert, sich am Hüpfspiel mit dem Gummiband zu beteiligen. „Wer ist wohl schneller am Brunnen, um Wasser zu trinken?“, diese Frage bleibt unbeantwortet im virtuellen Wettlauf zwischen zwei Jungs. Aber der aufmerksame Betrachter stößt auf zwei Geburtsdaten, die klar machen, dass zwischen den beiden 67 Jahre liegen.

Zwischen den Jugendlichen heute und Donatus damals wird zunächst ein ganz selbstverständlicher, spielerischer Kontakt aufgebaut.

Es wird eine Gleichzeitigkeit dargestellt, die nicht real sein kann: “ In Gedanken könnten wir zusammen Fußball spielen.“

Donatus Schneck war Schüler an der Ostheimer Schule von 1932 bis 1936.

Als Kind der Sintifamilie Schneck wurde er verhaftet, mußte im Programm Vernichtung durch Arbeit in der Rüstungsproduktion arbeiten und wurde am 24. August 1944 bei einem Luftangriff auf die Gustloffwerke getötet.

Auf sein Schicksal verweisen der braune Winkel (Dreieck) und der Eisenbahnwaggon als zweite Ebene auf allen vier Arbeiten.

Die Druckstöcke für die vier zweifarbigen Holschnitte (Format: 180 cm x 60 cm) wurden aus dem Holz einer Spitzahorn gesägt, die 2005 auf dem Schulhof gefällt worden war. 

Juli 2008

Projektgruppe: Erinnerung an Donatus Schneck

Christina Fritzler, Henok Afeweki, Faruk Erik, Tahla Öztürk

Konzeption und Betreuung: Wolfram Isele